Preisträger 2017: Prof. Dr. Frank Lipowsky

Der LEGE-ARTIS-PREIS wurde erstmals am 6. Mai 2017 vergeben, und zwar im Rahmen des vom Dachverband Kreativitätspädagogik e. V. ausgerichteten und u. a. von der Mehlhorn-Stiftung geförderten Symposiums "Kreativität. Bildung. Nachhaltige Entwicklung", das am 5. und 6. Mai 2017 in Leipzig stattfand. Der Preis ging an den renommierten Schul- und Unterrichtsforscher Prof. Dr. Frank Lipowsky.

Zu seinen Arbeitsgebieten zählen die empirische Unterrichtsforschung, Lehrerforschung, die Allgemeine Didaktik, die Schulforschung, die Evaluation von Interventionsmaßnahmen sowie die Professionalisierung von Lehrpersonen. Der Vorstandsvorsitzende der Mehlhorn-Stiftung, Prof. Dr. Frank Schulz, betonte in seiner Laudatio, "dass unter Leitung von Frank Lipowsky große, konsequent schulpraktisch ausgerichtete Forschungsprojekte in Angriff genommen wurden und werden, deren Ergebnisse zu tieferen und genaueren Einsichten in komplexe schulische Handlungszusammenhänge und zur Erschließung von entsprechenden Kontexten führen. Teamarbeit ist dabei ganz groß geschrieben. Die Forschungsprojekte, die er initiiert bzw. an denen er mitwirkt, tragen einprägsame, aus einzelnen Buchstaben des Themen-Wortlautes gebildete und geradezu poetisch wirkende Namen wie PERLE, TIGER, KUBIJU, KUBIK, LUNA, COMPAKT, LIQUID, LIMIT, MEDEQUA, QUASUM, PRONET, PROMETEUS oder KONTRAST. Dahinter verstecken sich Themen wie 'Persönlichkeits- und Lernentwicklung an Grundschulen', 'Adaptive Wahl von Rechenstrategien beim Addieren und Substrahieren im Zahlenraum bis 1000 - Tipps zum geschickten Rechnen', 'Kulturelle Bildung im Jugendalter' oder 'Wirkung kultureller Bildung auf Kreativität im fünften Schuljahr', um nur einige zu nennen. - Nach dem Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg schloss Frank Lipowsky (Jg. 1964) von 1990 bis 1995 den Schuldienst in Baden-Württemberg an. 1995 bis 1997 absolvierte er ein Diplomstudium der Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, wo er dann bis 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Grundschulpädagogik und in der Soziologie war. 2003 erfolgte die Promotion an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zum beruflichen Verbleib und Erfolg von Lehramtsabsolventen. Von 2002 bis 2006 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt am Main. Seit 2006 hat er eine Professur für Empirische Schul- und Unterrichtsforschung an der Universität Kassel inne. Die Ergebnisse seiner Arbeit tragen in hohem Maße dazu bei, das überaus komplexe System Schule mit all seinen Eigenarten, strukturellen Besonderheiten und Kontexten jenseits von irrelevanten Allgemeinplätzen, Pauschalurteilen, jenseits von deduktiven Herleitungen, politisch-ideologischen Instrumentalisierungen und jenseits von pseudowissenschaftlichen Behauptungen als Forschungsfeld zu begreifen und quasi nach allen Regeln der Kunst empirisch zu beackern. Daraus leiten sich wertvolle pädagogische und didaktische Konsequenzen ab mit dem Potenzial, das an sich robuste System Schule auf der der Höhe der Zeit und empirisch begründet weiterzuentwickeln, ganz nach der Devise: von der Praxis über die Theorie zurück zur Praxis. Stets versteht es Frank Lipowsky, nicht nur selbst LEGE ARTIS zu arbeiten, sondern dieses Prinzip auch an seine Studierenden, Doktoranden und Mitarbeiter weiter zu vermitteln."